Schwer entflammbare Möbel – Alles über Brandschutznormen!

In vielen öffentlichen Einrichtungen, Unternehmen, Schulen und sogar im privaten Bereich sind Möbel mit besonderen Brandschutzeigenschaften gefragt. Schwer entflammbare Möbel, bieten einen wichtigen Schutz, indem sie die Entzündung und Ausbreitung von Feuer verhindern oder zumindest deutlich erschweren. Besonders feuerfeste Möbel wie flammhemmende Sitzsäcke oder flammhemmende Sessel spielen hier eine große Rolle. Sitzsäcke und Bean Bags sind heute nicht nur beliebte Komfortmöbel, sondern auch in schwer entflammbarer Ausführung für den Einsatz in sensiblen Bereichen wie Schulen oder Wartezimmern verfügbar. Doch was bedeutet „schwer entflammbar“ eigentlich genau, welche Normen gelten und wie werden Möbel darauf geprüft? Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick.

Was bedeutet „schwer entflammbar“ bei Möbeln?

Schwer entflammbare Möbel zeichnen sich dadurch aus, dass sie im Falle eines Brandes nur schwer Feuer fangen oder sich schnell selbst wieder löschen. Das betrifft alle Bestandteile eines Möbelstücks – vom Bezugsmaterial über die Polsterfüllung bis zum Gestell. Ziel ist es, das Risiko eines Brandes zu minimieren und vor allem die Ausbreitung von Flammen und die Entwicklung gefährlicher Rauchgase zu verhindern. Dazu gehören auch schwer entflammbare Sitzsäcke (Bean Bags) und flammhemmende Sessel, die sich besonders in öffentlichen Einrichtungen und Schulen bewährt haben. In Deutschland werden schwer entflammbare Möbel häufig mit dem Begriff „B1-Möbel“ bezeichnet, was sich auf die Klassifizierung nach der DIN 4102 bezieht. Möbel, die nach dieser Norm als „schwer entflammbar“ zertifiziert sind, erfüllen hohe Sicherheitsanforderungen und sind häufig für den Einsatz in öffentlichen Bereichen, Schulen und anderen Einrichtungen vorgeschrieben.

Welche Normen gelten für schwer entflammbare Möbel?

DIN 4102 – Brandschutzklassifizierung von Baustoffen und Möbeln

Die DIN 4102 ist die zentrale deutsche Norm zur Bewertung des Brandverhaltens von Baustoffen und Bauteilen, einschließlich Möbelstoffen. Hier gibt es verschiedene Klassen:

  • B2 – normal entflammbar: Stoffe, die vergleichsweise leicht entflammbar sind und nicht den Anforderungen für öffentliche Gebäude und Brandschutzmöbel für Schulen entsprechen.

  • B1 – schwer entflammbar: Stoffe und Möbel, die strenge Anforderungen erfüllen und in öffentlichen Gebäuden, Schulen, Krankenhäusern, Hotels oder Versammlungsstätten manchmal verpflichtend sind.

Das Verfahren zur B1-Zertifizierung simuliert reale Brandbedingungen in einem vertikalen Kamin (Brandschacht). Vier vertikal angebrachte Proben werden dort 10 Minuten lang einer Gasflamme ausgesetzt, während ein Luftstrom für die Verbrennung sorgt. Gemessen werden dabei:

  • Restlänge der Probe: Die Probe darf nicht komplett verbrennen, mindestens 150 mm müssen übrig bleiben.

  • Rauchgastemperatur: Diese darf 200 °C nicht überschreiten.

  • Nachglimmzeit und Tropfenbrand: Es darf keine gefährliche Nachglimmphase oder Entzündung herunterfallender Tropfen geben

Nicht alle flammhemmenden Sitzsäcke oder Möbel erfüllen diese hohen Anforderungen der DIN 4102 B1. Für viele Einsatzbereiche sind auch Produkte mit europäischer EN-Zertifizierung ausreichend.

EN 1021 Teil 1 und 2 – Europäische Prüfungen für Polstermöbel

Die europäische Norm ist in der gesamten EU gültig und wird für Polstermöbel angewandt. Sie umfasst zwei Haupttests:

  • Teil 1 – Zigarettentest: Eine brennende Zigarette wird auf das Möbelstück gelegt. Das Material darf nicht glimmen oder Feuer fangen.

EN 1021-1 Brandschutztest

  • Teil 2 – Streichholztest: Eine Butanflamme (35 mm hoch) simuliert ein Streichholz, das 15 Sekunden lang Kontakt mit dem Möbel hat. Danach darf keine Entzündung erfolgen.

Diese Tests gelten als Mindestanforderung für Polstermöbel in vielen Einrichtungen.

DIN 66084 – Klassifizierung von Polsterverbunden

Die DIN 66084 klassifiziert Polsterverbunde nach ihrem Brandverhalten in die Kategorien:

  • P-c (niedrigste): Erfüllt den Zigarettentest (EN 1021-1).

  • P-b (mittel): Erfüllt den Streichholztest (EN 1021-2).

  • P-a (höchste): Erfüllt den Papierkissentest nach DIN 54341. Dabei wird ein genormtes Papierkissen (100 g) angezündet, das auf der Sitzfläche liegt. Die Flammen dürfen die Rückenlehne nicht um mehr als 45 mm übersteigen und müssen nach 15 Minuten von selbst erlöschen.

Diese Norm ist besonders wichtig für flammhemmende Sitzsäcke, Bean Bags und Polstermöbel, die in öffentlichen Einrichtungen eingesetzt werden.

schwer entflammbar nach DIN 66084

Warum sind schwer entflammbare Möbel wichtig?

Unfälle mit Bränden können überall passieren – in Restaurants, Kliniken, Büros, Schulen oder öffentlichen Veranstaltungsräumen. Schwer entflammbare Möbel helfen dabei, diese Gefahr zu minimieren, indem sie:

  • Das Anzünden und schnelle Ausbreiten von Feuer erschweren.

  • Die Rauchentwicklung reduzieren und damit die Gefahr durch Rauchvergiftungen senken.

  • Zeit gewinnen für Evakuierung und Löschmaßnahmen.

Besonders in Bereichen mit Publikumsverkehr, Schulen oder hoher Personendichte sind feuerfeste Möbel gesetzlich vorgeschrieben oder stark empfohlen. Flammhemmende Sitzsäcke sind daher besonders wichtige Brandschutzmöbel, die Komfort und Sicherheit vereinen.

Wo kann ich flammhemmende Sitzsäcke kaufen?

Die Bruni-Sitzsäcke mit Oxford-Polyester haben kürzlich den EN 1021 Teil 1 – Zigarettentest erfolgreich bestanden, was sie zur idealen Wahl für alle macht, die auf zertifizierten Brandschutz achten müssen. Der Test bestätigt, dass das Bezugsmaterial beim Kontakt mit einer glimmenden Zigarette nicht entzündet wird oder weiterglimmt – ein wichtiges Sicherheitsmerkmal für flammhemmende Möbel.

2025-07-09T12:54:14+00:00 Mittwoch, 09. Juli 2025|Kategorien: Sitzsack|0 Kommentare

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